PMR
PMR
Edmund Jacobson (1885-1976), ein in Chicago und New York lebender Arzt begann 1908 mit seinen Forschungen an der Harvard University.
Seine Untersuchungen an Angstpatienten führten ihn zu der Erkenntnis, dass psychische Spannungen immer auch zu Anspannungen in den Muskeln führen und dass sich umgekehrt die Entspannung der Muskeln gleichzeitig positiv auf das Körpergefühl und das Seelenleben auswirkt.
Die Progressive Muskelentspannung (PME), auch Progressive Muskelrelaxation (PMR) genannt, arbeitet mit dem Prinzip „Entspannung durch Anspannung“. Die wichtigsten Muskelgruppen des Körpers werden schrittweise (progressiv) angespannt und dann entspannt. Dadurch ist der Unterschied zwischen Anspannung und Entspannung deutlich zu spüren. Weiterhin wird durch die Anspannung eines Muskels oder einer Muskelgruppe und die darauffolgende Entspannung eine tiefere Entspannung des Muskels erreicht.
Dies lässt sich dadurch erklären, dass sich in einer Anspannungsphase die Muskelfasern verkürzen, entspannen sie sich danach durch abruptes Lösen der Spannung wieder, werden sie etwas länger als vor der Anspannung. Dadurch wird eine tiefe Entspannung in den Skelettmuskeln bewirkt, die auch einen positiven Einfluss auf die Muskeln der einzelnen Organe und das innere Gewebe des Körpers hat. Wichtig ist, dass die Progressive Muskelentspannung nicht als gymnastische Übung durchgeführt wird, sondern dass der Unterschied zwischen Anspannung und Entspannung bewusst gespürt und wahrgenommen wird. So entwickelt sich mit der Zeit ein differenziertes Gespür für unnötige Anspannungen, das eigene Körpergefühl wird sensibler und die PME kann immer besser, auch in Kurzformen, in den Alltag eingebaut werden.